Der Moderator Oliver Kaiser und Imker Erich Nordmann (links) |
Diskussion mit den Gästen |
Honigbienen leiden unter moderner Agrarwirtschaft
Grüner Filmabend und Expertenrunde in Osterode - Thema: Bienensterben
Die Osteroder Grünen präsentierten zum Thema "weltweites Bienensterben" den preisgekrönten Dokumentarfilm "More Than Honey" in der KVHS Osterode und vierzig BesucherInnen kamen, um sich von den Bildern beeindrucken zu lassen. Es gebe zwar einige Einzelfaktoren, die für das weltweite Sterben vieler Honigbienenvölker verantwortlich gemacht werden, wie: Parasiten (Varoa-Milbe), Mikroorganismen und Umwelt- und Agrargifte (Insektizide darunter auch eingesetzte Nervengifte) aber es gebe noch kein klares Bild der Wirkzusammenhänge, waren sich die beiden Experten des Abends, der Vorsitzende des Osteroder Imkervereins Hans Erich Nordmann und der Berufsimker Thomas Rüppel aus Angerstein, mit dem Dokumentarfilmer einig.
Eine wesentliche Aussage des Films, dokumentiert mit teilweise bedrückenden Bildern, war die Tatsache, dass auch in der Imkerei längst agrarindustrielle Arbeitsweisen Einzug gehalten haben. Massenvölkerhaltung in landwirtschaftlich intensiv genutzter Landschaft und verengte Zuchtlinien auf Leistung und Pflegeminimum schaden in vielen Ländern den Bienenvölkern und damit der Imkerei im Ganzen.
Die Verhältnisse in unserer südniedersächsischer Region seien noch gut, betonte Hans Erich Nordmann, trotzdem könnten Gartenbesitzer und Kommunen noch viel zur Förderungen der Honigbienen beitragen, wenn Pflanzpläne und Sortenwahl im öffentlichen und privaten Raum besser auf die Bedürfnisse der Hautflügler achteten. Tipps dazu halten die Imkervereine und die Naturschutzverbände vor Ort bereit. Wichtig sei auch, so Nordmann, den Honig der regionalen Imker auch zu kaufen und nicht die Massenware z.B. aus Südamerika.
Oliver Kaiser und Raymond Rordorf, die für die Grünen durch den Filmabend führten, waren sich einig, schon früh im kommenden Jahr zum nächsten interessanten Filmthema einzuladen.
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