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Wohnen und Leben in Bad Sachsa nachhaltig entwickeln

1. Grundgedanken grüner Stadtentwicklungspolitik

Als Grüne wollen wir als Menschen im Einklang mit unserer natürlichen Umwelt leben. Wir möchten lebendige soziale Gemeinschaft auch durch unsere Stadtentwicklungspolitik unterstützen. Wir möchten für alle Menschen attraktiven Wohnraum zur Verfügung stellen können. Für die Entwicklung Bad Sachsas ist es wichtig, dass wir den Trend von mehr Zu- als Wegzügen erhalten und Zuzug weiter fördern.

2. Aktuelle Herausforderungen

Insgesamt sinkt die Einwohner*innenzahl in Bad Sachsa langsam. Aufgrund umfangreicher Zuzüge zwar langsamer als in umliegenden Kommunen, aber durch die Altersstruktur Bad Sachsas sterben mehr Menschen als neugeboren werden. Für den Erhalt wichtiger Infrastrukturen ist der Erhalt der Einwohner*innenzahl oder sogar eine leichte Steigerung unbedingt anzustreben. In Bad Sachsa gibt es einige, und davon einige sehr schöne, alte Häuser im Privatbesitz, die aktuell nicht mehr für Wohnzwecke genutzt werden. Leerstehende Häuser werden häufig nicht gut „in Schuss gehalten“, was zu einer Verschlechterung des Stadtbildes führt. Dieser Wohnraum in alten Gebäuden ist dann zwar verfügbar, entspricht aber nicht den heutigen Ansprüchen an Barrierearmut und Energieeffizienz. Manche zuziehenden Familien möchten in Bad Sachsa ein Eigenheim beziehen – für einige ist die erste Wahl der Neubau der eigenen vier Wände. Im Neubaugebiet Mosebergstraße gibt es jedoch kaum noch verfügbares Bauland trotz stetig neuer Nachfrage. So ist zu befürchten, dass sich Menschen gegen den Umzug nach Bad Sachsa entscheiden aufgrund fehlenden Baulands. In privatem Besitz gibt es jedoch immer wieder freies Bauland im Stadtgebiet, was sich in „Baulücken“ äußert. Viele Bürger sind auf der Suche nach attraktiven Miet- oder Eigentumswohnungen und werden in Bad Sachsa nur schwer fündig. Zum Teil führt dies zum Wegzug von Menschen in andere Orte. Dank seit einigen Jahren wieder konstanten recht hohen Geburtenzahlen sind aktuell keine freien Krippen-, Kindergarten und Hortplätze verfügbar. Auch das stellt ein dringend zu lösendes Problem dar, wenn wir weiterhin Familien mit Kindern anwerben wollen. Paare oder auch alleinstehende Menschen wohnen im Alter häufig in großen Häusern – das ist nicht nur kostenintensiv, sondern auch fehlende Barrierefreiheit, der hohe Umfang an Hausarbeit in einem großen Haus und Vereinsamung können Probleme darstellen. Weltweit ist unsere Umwelt bedroht. Unter anderem durch stetige Neuversiegelung von Flächen ist sowohl die Artenvielfalt als auch mittelbar das Klima gefährdet. Das erleben wir in Bad Sachsa insbesondere in unserem sich sehr schnell verändernden Wald mit vielen sterbenden Bäumen.

3. Grüne Lösungsansätze

Um das Bedürfnis nach gutem Wohnraum und einer intakten Umwelt in Einklang zu bringen, kann eine GRÜNE Antwort nicht das Unterstützen immer neuer Bauvorhaben ohne Berücksichtigung der anderen Herausforderungen sein. Stattdessen sollten verschiedene, gut durchdachte Maßnahmen im Zusammenspiel politisch diskutiert und beschlossen werden, um alle diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

Zur Belebung der Diskussion um die besten Konzepte für Bad Sachsa legen wir hier einige Lösungsansätze vor:

a) Anstatt immer neue Baugebiete (am Stadtrand) auszuweisen (was in Bad Sachsa in absehbarer Zeit auch gar nicht mehr möglich sein wird), sollten Baulücken geschlossen werden. Da dieses Bauland sich jedoch nicht in städtischer Hand befindet, sollte es in regelmäßigem Abstand (z.B. einmal jährlich) von der Stadt einen Aufruf geben, freies Bauland der Stadt zu melden, sodass die Verwaltung ein Register führen und Interessierte an Eigentümer vermitteln kann.

b) Ebenso sollte es ein Register für leerstehende Häuser geben. Die Renovierung ist für das Stadtbild und die Umwelt die deutlich bessere Alternative gegenüber dem Neubau.

c) Um die (energetische und somit klimaschonende) Renovierung von Wohnhäusern zu fördern, sollte das städtische Programm zur Förderung des Zuzugs von Familien und Senior*innen, dass es bereits für den Bau von neuem Wohnraum gibt, auch auf gekauften Wohnraum ausgeweitet werden. Spätestens mit Auslaufen des Zukunftsvertrages 2023 sollten dafür finanzielle Freiräume geschaffen werden können.

d) Über die Förderung von Zuziehenden hinaus sollten auch private Investitionen von Bad Sachsaer Bürger*innen in Energieeffizienz der eigenen vier Wände unterstützt werden – ein entsprechendes kommunales Programm könnte bei Auslaufen des Zukunftsvertrages möglich sein. Auch die verbesserte Information über bestehende Landes- und Bundesförderprogramme können ein wichtiger erster Schritt sein.

e) Menschen, die sich den eigenen Wohnraum durch Neubau selber schaffen, nehmen für diese Investitionen sehr viel Geld in die Hand. Nicht nur durch baubiologische Dämmung und ökologische Heizungen tragen sie auch eine Verantwortung für unsere gemeinsame Umwelt und das Klima. Dabei sollte auch auf die Verwendung von Gipsbauplatten möglichst verzichtet werden zur Schonung des Südharzer Gipskarstes. Wir sollten in Bad Sachsa eine Solardachpflicht – wie dieses Jahr in Bremen beschlossen – prüfen und möglichst umsetzen.

f) Auf dem nun freigewordenen städtischen Gebiet am alten Sportplatz sollte in Kooperation mit der Kreiswohnbau, Wohnungsbaugenossenschaften oder anderen Investor*innen die Schaffung neuen, klimafreundlichen Wohnraums realisiert werden. Dieser sollte barrierefrei gestaltet sein. Dieser Wohnraum sollte einen Schwerpunkt auf 3-Zimmer-Wohnungen für Paare, junge Familien, ältere Menschen oder alleinerziehende Eltern mit Kindern (Ein-Eltern-Familien) legen, sowie Wohnungen, die die Möglichkeit für Wohngemeinschaften von älteren Menschen ermöglichen. So kann Mehrgenerationen-Wohnen in schöner Lage ermöglicht werden. Wichtig ist eine gute Durchmischung dieses neuen Quartiers, was durch die Bandbreite der Wohnungsgrößen und -zuschnitte beeinflusst werden kann. Für ein gutes Zusammenleben in Wohn- und Hausgemeinschaften und der Nachbarschaft, sollten drinnen Gemeinschaftsräume und draußen Begegnungsorte (Sitzgruppen etc.) mitgeplant werden. Ein fester Anteil an Wohnungen mit Sozialbindung sollte vorgesehen werden.

g) Attraktive, barrierefreie Wohnungen können ein Angebot sein, das ältere Menschen, die noch in großen Häusern in Bad Sachsa leben, dazu bewegt umzuziehen. Sollten ältere Bürger*innen Bad Sachsas dann dieses Angebot nutzen, kann die Verwaltung bei dem Verkauf der dadurch freiwerdenden Immobilien u.a. durch die Vermittlung an interessierte Käufer*innen unterstützen. h) Ebenfalls kann auf dem Gebiet am alten Sportplatz eine neue Kindertagesstätte mit Krippen-, (Wald-)Kindergarten- und Hortgruppen entstehen, die das frühkindliche Bildungs- und Betreuungsangebot umfassend verbessert und somit den stetigen Zuzug von Familien mit Kindern sichert und fördert.

Hier nochmal als PDF: Stadtentwicklungskonzept Bad Sachsa

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