08. September 2011: Pressemitteilung zu den Leserbriefen von Helga Meyer und Prof. Dr. Wilms im HK vom 18.08.09

Widersprüchlich und Zynisch

Es ist widersprüchlich und sogar zynisch, wie sehr Frau Meyer und Herr Prof. Dr. Wilms sich in ihren Leserbriefen für den Erhalt der Kernkraft als Energieträger stark machen. Laut Versprechen ihrer Partei zielt „Liberale Mittelstandspolitik (...) auf die Leistungsfähigkeit der kleinen und mittleren Betriebe.“ Haben die beiden Mitglieder des FDP Kreisverbandes Osterode denn übersehen, dass gerade im Bereich der regenerativen Energien in den letzten Jahren bundesweit über 280.000 neue Arbeitsplätze entstanden sind?! SMA in Kassel stellt erfolgreich Wechselrichter für Solarkollektoren her und hat während der letzten Jahre neue Produktionsstätten und Tausende von neuen Jobs geschaffen. Von neuen Förderschwerpunkten wie dem EEG (Erneuerbare Energien Gesetz), das noch von der rotgrünen Bundesregierung vorangetrieben wurde, profitieren zahlreiche Handwerksbetriebe im Landkreis, die als Zulieferer oder durch Installation und Wartung von moderner Umwelttechnik wie Windkraft, Solarkollektoren und regenerative Heiztechnik nicht nur Arbeitsplätze erhalten, sondern selbst in der Krise neue Jobs geschaffen haben – und all das absolut klimafreundlich!

Eine Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken schädigt mittelständische Betriebe und das Handwerk zu Gunsten der Energieriesen. Sollen wir diese Vormachtstellung zu Gunsten einer hochgefährlichen Technologie - Tschernobyl lässt grüßen - aufgeben?!

Sollte man den Wünschen von Herrn Prof. Dr. Wilms folgen, würden die Milliardengewinne der Stromkonzerne nicht zur Lagerung und Beseitigung des hochradioaktiven Giftmülls aus Kernkraftwerken verwendet, sondern der Steuerzahler müsste einmal mehr die erheblichen finanziellen Lasten tragen. Übrigens ist die Entsorgungsfrage bis heute nicht geklärt, denn die Asse in Wolfenbüttel „säuft ab“ und bis heute weiß niemand eine Antwort darauf, wie die radioaktiven Fässer geborgen und entsorgt werden sollen. Vielleicht sollten Frau Meyer und Herr Prof. Dr. Wilms ´mal eine kurze Reise zur Asse in das nahe gelegene Wolfenbüttel wagen und die Leute dort vor Ort nach deren Sorgen und Ängsten befragen. Befände sich das Atommülllager in Osterode, würden die Beiden sicher nicht der Atomlobby nach dem Munde reden!

 

 

Jürgen Rähmer

Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Osterode a.H.

zurück